• Christoph Herrmann

    EU-Investment Screening Verordnung – Bleiben „Leifeld“ & Co in der Union?

    Mit dem stetigen Anstieg chinesischer Direktinvestitionen in Europa, die 2016 mit einem Wert von über 35 Milliarden Euro ihren Höhepunkt hatten, wuchs ebenso das Unbehagen um die damit womöglich angestrebten Motive, insbesondere der Verfolgung staatskapitalistischer Ziele durch die Volksrepublik, Stichwort: „Made in China 2025“ (Hutzschenreuter, Global Mergers & Transactions, TLE-004-2019).

  • Suchanek

    Rechnet sich Ethik für Unternehmen?

    Die im Titel formulierte Frage nach dem „business case“ von Ethik ist alles andere als neu. Doch ist deren Klärung offenbar schwierig. Denn das Thema wird seit Jahrzehnten immer wieder diskutiert, ohne dass sich eine eindeutige, aus theoretischer Sicht weithin akzeptierte und für die Praxis erfolgreich umsetzbare Antwort ergeben hätte. Dafür gibt es Gründe, die auch in jenem Paradox liegen können, das im Folgenden beleuchtet wird: dem Paradox, dass sich Ethik eher rechnet, wenn man nicht rechnet.

  • Heribert Anzinger

    Corporate Digital Responsibility – Standards, Rechtspflichten und Chancen

    Das Potential und die Vielfalt digitaler Geschäftsmodelle sind unüberschaubar groß. Automobilhersteller, Haushaltsgeräteproduzenten und Maschinenbauunternehmen wandeln sich und suchen Wertschöpfungsmöglichkeiten im Digitalen. Banken und Versicherungen wenden sich ihren riesigen Datenschätzen zu und werden durch die Innovationskraft junger Fintechs herausgefordert. Distributed Ledger-, wie die Blockchain-, und Smart Contract-Technologien sollen klassische Intermediäre ersetzen. Sinkende Transaktionskosten erlauben den Eintritt neuer Wettbewerber in lange abgesteckte Märkte. Plattformen der Sharing Economy verdrängen traditionelle Dienstleister. Big Data gilt als das neue Schwarze Gold und Data Science, Maschinelles Lernen und Sensorik sind die neuen Methoden, es zu schürfen.

  • Thomas Hutzschenreuter

    Grenzüberschreitende Unternehmensübernahmen und -beteiligungen

    Die Bundesregierung hat im Dezember letzten Jahres die Außenwirtschaftsverordnung verschärft. Bislang war es bis zu einer Grenze unterhalb von 25% für einen Nicht-EU bzw. Nicht-EFTA Investor möglich, Beteiligungen an Unternehmen im für die Bundesrepublik sicherheitsrelevanten Bereich ohne Zustimmung des Bundeswirtschaftsministeriums einzugehen. Diese Beteiligungsgrenze von 25% wurde nun auf 10% gesenkt, was der Grenze entspricht, ab der man nach internationalen Standards die Motivation vermutet, einen kontrollierenden Einfluss auf ein Unternehmen in der Zukunft aufbauen zu wollen. Die Bundesregierung setzt damit ein wichtiges Signal, gerade auch im Hinblick auf chinesische Unternehmen, die sich in deutsche Unternehmen einkaufen möchten.

  • Karl-Martin Fischer

    Der Brexit hat eine Geschichte – aber seine Zukunft ist ungewiss!

    Nicht Viele wissen, dass das Brexit-Referendum vom 23. Juni 2016 schon das zweite seiner Art war. Das erste Referendum fand im späten Frühling des Jahres 1975 statt, also bereits gut zwei Jahre nach dem Beitritts Großbritanniens in den damaligen Vorläufer der Europäischen Union, und es endete mit einer überwältigenden Mehrheit für den Verbleib in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft.

  • Martin Beznoska

    Die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Steuereinnahmen

    Aufgrund der rapiden Alterung der Gesellschaft in den nächsten zwei Jahrzehnten wird sich das Markt- und Finanzumfeld auch für die Unternehmenslandschaft gravierend verändern. So stellt der demografische Wandel in Deutschland die öffentlichen Finanzen vor große Herausforderungen. Insbesondere der umlagefinanzierten Rentenversicherung droht eine Finanzierungslücke, wenn die Beitragszahler der geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand gehen und gleichzeitig die Zahl erwerbsfähiger Personen abnimmt. Laut Bevölkerungsprognose vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) wird der sog. Altenquotient – also das Verhältnis von Menschen im Rentenalter zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter – von 34 Prozent im Jahr 2016 auf knapp 53 Prozent im Jahr 2035 ansteigen. Das heißt, dass heute auf eine Person über 65 Jahre drei Personen im Erwerbsalter kommen, während im Jahr 2035 einer älteren Person nur noch zwei Erwerbspersonen gegenüberstehen.

  • Ulrich Schrömbges

    Der AEO als Schnittstelle zwischen Zoll- und Außenwirtschaftsrecht

    Die Zollverwaltung überwacht die Einhaltung aller Vorschriften im Rahmen des grenzüberschreitenden Warenverkehrs der EU (vgl. § 1 Abs. 3 ZollVG). Dabei ist ein elektronisches Risikomanagement installiert worden, um sensitive Exporte rechtzeitig zu erkennen, Ausfuhrgenehmigungspflichten zu identifizieren und Verstöße gegen Beschränkungen frühzeitig zu erkennen. Spätestens seit „9/11“ ist das Zollrecht auch Gefahrenabwehrrecht und soll die Sicherheit in der internationalen Lieferkette sicherstellen. Zentrales Instrument dafür ist die Einführung des zugelassenen Wirtschaftsbeteiligten, des Authorized Economic Operator (AEO). Letztlich geht es um ein Compliance Management im Rahmen des grenzüberschreitenden Warenverkehrs.

  • Florian Bauer

    Der Einfluss des regionalen Kontexts auf das Akquisitionsverhalten von Unternehmen

    Mergers und Akquisitionen (M&A) stellen seit über 100 Jahren ein zentrales Element der Strategieumsetzung von Unternehmen dar. Trotz dieser langen Vergangenheit muss festgehalten werden, dass der Markt für Unternehmensübernahmen bis zur vierten M&A-Welle überwiegend von US-Unternehmen mit inländischen Transaktionen dominiert wurde und erst dann Europa und Japan zu bedeutenden Spielern am Markt für Unternehmensübernahmen wurden. Mit dem Aufstieg der Schwellenländer kamen in den letzten beiden Dekaden weitere Asiatische und Südamerikanische Käufer- und Zielländer hinzu.

  • Henning Vöpel

    Krise der Globalisierung: Rückkehr oder Überwindung von Grenzen

    Mit dem Ende des Kalten Krieges 1989/90 schien zugleich das „Ende der Geschichte“ erreicht, wie es damals der US-amerikanische Politikwissenschaftler Francis Fukuyama proklamierte. Und tatsächlich begann das Zeitalter einer sich beschleunigenden Globalisierung: Globale Märkte erlangten Dominanz über national verfasste Staaten. Die Liberalisierung des Handels, die grenzüberschreitende Mobilität des Kapitals und die Integration insbesondere Chinas haben die ökonomische Statik der Weltwirtschaft und vor allem der westlichen Gesellschaften und Demokratien erheblich beeinflusst.

  • Gunther Schnabl

    Euro – quo vadis? Haftungsunion oder Renaissance als Hartwährung?

    Der Euro steht am Scheideweg. Zwar haben sich die Krisenländer stabilisiert, doch die Krise hat große Defizite offengelegt. Frankreichs Präsident Macron drängt deshalb die deutsche Kanzlerin zu einer schnellen Vertiefung der Währungsunion.